Pilates

Geschichte

Joseph Hubertus Pilates
(1880 – 1967)

Joseph Hubertus Pilates wurde 1880 in Mönchengladbach geboren. Schon als kleiner Junge litt er unter chronischem Asthma, Rachitis und anderen Krankheiten, die seinen Körper schwächten. Daher beschloss er bereits in seiner frühen Jugend sein Leiden selbst in die Hand zu nehmen und begann mit Krafttraining, Gymnastik, Fechten und Boxen. Zudem begann Pilates auch, sich mit fernöstlichen Trainingsmethoden wie Tai Chi und Yoga zu befassen. Ihn faszinierte vor allem die ungeheure Konzentration, die bei diesen Übungen wichtig ist, die Kontrolle des Geistes über den Körper und die immense Rolle der Atmung. Nach und nach entwickelte Pilates seine eigene Trainingsmethode die auf präzisen und kontrollierten Bewegungsabläufen basiert.

Im Ersten Weltkrieg, in britischer Gefangenschaft, entwickelte er im Lazarett seine ersten Bewegungsapparate, an denen er mit den Verletzten Bewegungsübungen ausführte. Neben selbst konstruierten Holzgestellen verwendete er zur Rehabilitation seiner kriegsversehrten und gehbehinderten Patienten auch zweckentfremdete Krankenbetten. Bettfedern, Tücher und Seile, die Pilates an den Betten anbrachte, sollten Dehn-, Streck- und Kräftigungsübungen der Patienten mit sanftem Widerstand unterstützen.

Heute, 80 Jahre später, steht sein ursprünglich erstes Trainingsgerät, das umgebaute Lazarettbett, der sogenannte Reformer, keinem anderen modernen Trainingsgerät nach. Als er nach Kriegsende im Jahre 1926 nach Deutschland zurückkehrte und bedrängt wurde deutsche Soldaten zu trainieren, wanderte er nach Amerika aus. In New York eröffnete er sein erstes Studio, nannte sein Konzept „Contrology“ und spezialisierte sich auf Ballett-Tänzer und Schauspieler, die mit Überlastungsschmerzen an Gelenken, Sehnen und Bänder zu ihm kamen. Sein ganzheitliches Körpertraining bestand aus Kraft, Beweglichkeit und Koordination und wurde ausschließlich an seinen selbst entwickelten Trainingsgeräten ausgeführt. Sehr viel später erst entwickelte sich das Mattenprogramm, das heute unter dem Namen „Pilates“ in Fitness-Studios, Volkshochschulen und Sportvereinen angeboten wird.

Methode

Die Pilates-Methode ist ein ganzheitliches Körpertraining, in dem vor allem die tief liegenden, kleinen und meist schwächeren Muskelgruppen angesprochen werden, die für eine korrekte und gesunde Körperhaltung sorgen sollen. Das Training beinhaltet Kraftübungen, Stretching und bewusste Atmung.

PILATES ist ein (anspruchsvolles), sehr effektives Trainingskonzept, das sowohl Körper als auch Geist gleichermaßen beansprucht. Es verbessert Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Hauptschwerpunkt der PILATES-Methode ist die Kräftigung der tiefliegenden Bauchmuskulatur und des Beckenbodens sowie der Stabilisierungsmuskeln rund um die Wirbelsäule, welche für eine korrekte und optimale Körperhaltung verantwortlich sind. Alle Übungen werden aus dieser stabilen Mitte heraus ausgeführt. Der Rumpf wird gestärkt, Gelenke und Wirbelsäule werden mobilisiert, Gleichgewicht und Körperbewusstsein verbessert. Ziel ist eine aufrechte Körperhaltung mit einer stabilen Mitte, die Entlastung der Gelenke und des Rückens sowie eine Verbesserung der Atmung und der Konzentration.

Für wen ist Pilates?
Was bewirkt Pilates?

Die Pilates-Methode ist ein sehr effektives Trainingsprogramm, geeignet für jeden Leistungszustand und jedes Alter, es bietet Einsteigern sowie Sportlern ein abwechslungsreiches Training.

Pilates ist die optimale Ergänzung zu einseitigen Sportarten wie Golf, Reiten oder Ausdauersportarten, ein hervorragendes Training bei Fehlhaltungen und Nackenverspannungen, eine ideale Unterstützung bei Rückenbeschwerden und ein äusserst effektives Beckenbodentraining. Der Alltagstransfer ist bestechend; auch ausserhalb des Trainings und in deinen weiteren Sportarten wirst du deinen Körper wahrnehmen und ausrichten. Nicht umsonst betreiben namhafte Sportler zum Ausgleich Pilates (Tiger Woods, Venus und Serena Williams, Roger Federer, deutsche Fussball Nationalmannschaft).

Auswirkungen auf den Körper im Allgemeinen:

  • Kräftigung der tief liegenden Rumpfmuskulatur
  • Beweglichkeit
  • Wiederherstellung des Muskelgleichgewichts
  • bessere und bewusste Atmung, somit optimale Sauerstoffversorgung im Körper
  • Erlernung der physiologisch richtigen Haltung und dadurch ein verbessertes Erscheinungsbild (Ausstrahlung)
  • Kraftvolle Körpermitte und gestärkter Beckenboden
  • Kräftigung, Dehnung und Koordination
  • Schlanke und lange Muskeln
  • stabileres Immunsystem

Mit der Pilates-Methode werden die wichtigsten motorischen Grundeigenschaften verbessert. Allerdings fehlt das Herz-Kreislauftraining. Deshalb empfehle ich zusätzlich zwei Mal wöchentlich ein geeignetes Ausdauertraining wie deepWORK, Nordic-Walking, Radfahren oder Laufen.