Yoga

Geschichte

Die Geschichte des Yoga ist sehr interessant, die Wurzeln liegen in Indien und reichen sehr weit zurück.

Bereits vor Jahrtausenden hatten Menschen das Bedürfnis nach mehr innerer Ruhe und körperlicher Fitness. Daher ist es auch nicht erstaunlich, dass sich Yoga bis heute als beliebte Sport-, Meditations- und Lebensart gehalten hat.

  • Yoga wurde vor über 3500 Jahren erstmals in den altindischen Schriften, den Veden, erwähnt, also etwa 1500 Jahre, bevor unsere Zeitrechnung beginnt.
  • Wer glaubt, den indischen Yogis ging es darum, ihre Gesundheit zu fördern und möglichst alt zu werden, irrt. Ihnen ging es v.a. um die Meditation und sie suchten einen Weg, möglichst lange und konzentriert im Lotussitz sitzen zu können. So entwickelten sie Übungen, um den Körper geschmeidig zu machen und den Geist zu beruhigen – das war der Ursprung des Yoga.
  • Der Begriff Yoga (Sanskrit, von yuga „Joch“, yuj für: „anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren“) kann sowohl „Vereinigung“ oder „Integration“ bedeuten, als auch im Sinne von „Anschirren“ und „Anspannen“ des Körpers an die Seele zur Sammlung und Konzentration, bzw. zum Einswerden mit Gott verstanden werden.
  • Die Yoga-Philosophie entwickelte sich über die Jahrtausende weiter, bis ein indischer Gelehrter namens Patanjali die wichtigsten Weisheiten zusammenfasste. Die genauen Lebensdaten von Patanjali sind nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er in der Zeit zwischen dem 2. Jahrhundert vor Christus und dem 4. Jahrhundert nach Christus gelebt hat. Er gilt als Vater des Yoga und seine 194 Verse (Yoga-Sutras) sind auch heute noch die Grundlage unseres Yoga-Systems.
  • Erst zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert nach Christus entwickelten sich die klassische Form des Hatha Yogas, also den Abfolgen von körperlichen Übungen, wie wir sie heute kennen.
  • Als der Westen im 14. Jahrhundert Indien entdeckte, wurde Yoga dem hinduistischen Glauben zugeschrieben und somit als „heidnisch“ betrachtet. Die Ausübung von Yoga wurde während der christlichen Missionarszeit und der englischen Kolonialzeit, also bis ins Ende des 19. Jahrhunderts, verboten.
  • Ein Umdenken fand erst Ende des 20. Jahrhunderts statt. 1893 trat der Swami Vivekananda vor das amerikanische Parlament der Religionen und erwärmte die westliche Welt erstmals für Yoga. Durch seine Vorlesungen in den USA und England machte er viele Menschen auf Yoga und dessen gesundheitliche Vorteile aufmerksam. Deshalb gilt er als einer der wichtigsten Yoga-Meister der Neuzeit.
  • Im 20. und 21. Jahrhundert verbreitete sich Yoga in Wellen über die ganze Welt und neue Stilrichtungen, angepasst an die jeweiligen Gesellschaften, bildeten sich aus. Im Dezember 2014 erklärten die Vereinten Nationen nach einer Initiative des indischen Premierministers Narendra Modi den 21. Juni zum Welt-Yoga-Tag.

Methode

Hatha Yoga

Hatha bedeutet: Ha – Sonne (Kraft, erhizend) tha – Mind (Stille, kühlend) Hatha symbolisiert Lebenskraft und Bewusstsein.

Hatha Yoga reinigt den Körper, bringt den Geist zur Ruhe und öffnet das Herz.

Die bekanntesten Yogastile, die heute praktiziert werden, sind allesamt Ausprägungen des Hatha Yoga. D.h., das Hatha Yoga ist die Basis von allen Yogastilen wie:

  • Vinyasa Flow Yoga
  • Iyengar Yoga
  • Anusara Yoga
  • Asthanga Vinyasa Yoga
  • Power Yoga

Die Schriften zum Hatha Yoga sind nur wenige Hunder und NICTH TAUSENDE Jahres alt. Die erste bedeutende Schrift des Hatha Yoga, die «Hatha Yoga Pradipika» wurde im 14. Jahrhundert verfasst.

Die drei Säulen des Hatha Yogas

Im Hatha Yoga wird der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtet. Daher richten sich alle Teile der Yoga-Praxis auch an diese drei Bereiche gleichermassen. Das Hatha Yoga besteht aus Asanas (Körperübungen), Pranayamas (Atemübungen) und dem Savasana (Tiefenentspannung und Meditation)

Durch die physischen Übungen soll der Körper gekräftigt werden, während die begleitenden Atemübungen und die Schlussentspannung dir helfen, dich zu fokussieren und am Ende deine Innere Ruhe zu finden.

Körperübungen – die Asanas

Die Asanas kräftigen deine Muskeln, Sehnen und Bänder. Sie lösen Verspannungen und setzen Energie frei. Es gibt verschiedene Übungen für spezielle Körperregionen. Einige Positionen wie der „herabschauende Hund“ strecken deine gesamte Wirbelsäule und die Schulterblätter. Andere Übungen wie Pavanamuktasana („das, was von Wind befreit“) wirken positiv auf Verdauung und die Organe. (auf dem Rücken liegend die Knie zur Brust heranzien und tief atmen) Übungen wie das Talasana (Palmenstellung) öffnen deinen Brustkorb, die Atmung wird freier und das Gehirn wird mit viel Sauerstoff versorgt.

Atemübungen – die Pranayamas

Die Pranayamas helfen dir, während der körperlichen Übungen auf deine Atmung zu achten. Dadurch wird mehr Sauerstoff in deinem Körper umgesetzt und die Lebensenergie, das Prana, wird frei. Atmen nehmen wir als selbstverständlich hin und denken oft nicht weiter darüber nach. Dadurch atmen wir in unserem Alltag flach und unbewusst. Wir ermüden viel schneller und fühlen uns erschöpft, weil das Gehirn und die Organe zu wenig mit Sauerstoff versorgt werden. Im Hatha Yoga lernst du deshalb, deinen Atem richtig fliessen zu lassen und diesen gezielt einzusetzen. Das hilft dir im Alltag, dich besser zu konzentrieren und in Stresssituationen ruhiger zu bleiben.

Meditation – das Savasana

Am Ende deiner Yoga Session solltest du bis zu 10 Minuten dem Savasana widmen. Das sind spezielle Entspannungsübungen, die du im Liegen oder Sitzen durchführen kannst. Sie sorgen für den Abbau von Stresshormonen, stärken das Immunsystem und bringen Geist, Körper und Seele in den Zustand völliger Entspannung. Das Savasana ist für Hatha Yoga Anfänger mit ein wenig Geduld verbunden, da nicht jeder sofort in den Zustand der Entspannung eintaucht. Aber von Mal zu Mal ist der Effekt der Erholung intensiver zu spüren.

Weitere Komponenten des Hatha Yogas sind eine richtige Ernährung und eine positive Einstellung. Bei der richtigen Ernährung geht es nicht nur darum, gesunde und nachhaltige Lebensmittel zu essen, sondern auch achtsam dabei zu sein. Essen und Trinken sollen zu einem genussvollen und achtsamen Erlebnis gemacht werden. Weiterhin ist es im Hatha Yoga wichtig, eine positive Lebenseinstellung nicht zu verlieren. Wer positiv, freundlich und authentisch durchs Leben geht, ist glücklicher und ausgeglichener.

Für wen ist Yoga?

«Gleichgültig, ob man jung, im mittleren oder fortgeschrittenen Alter ist, sogar wenn man krank oder schwach ist – jeder kann mit der Praxis des Yoga beginnen»
Hatha-Yoga-Pradipika l, 64

Yoga ist für jeden geeignet. Du musst dafür nicht sportlich oder gelenkig sein, auch das Alter spielt keine Rolle. Jeder kann jederzeit mit der Praxis des Yoga beginnen. Alles, was wir für Yoga brauchen, sind wir selbst, unser Atem und der Wille Yoga zu praktizieren.

Die Praxis des Yoga ist bekannt dafür, eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf unsere geistige, emotionale, körperliche und seelische Gesundheit zu haben.

  • Yoga hilft die Mitte zu finden, an Problemstellen im Körper zu arbeiten und den Rücken zu kräftigen.
  • Yoga fördert die Durchblutung, aktiviert die grossen Muskelgruppen, mobilisiert die Gelenke, massiert die inneren Organe und stärkt das Immunsystem
  • Yoga hilft zur inneren Ruhe zu finden und das Augenmerk auf das Wesentliche im Leben zu richten.
  • Yoga fördert die vertiefte und verlangsamte Atmung und damit die Kapazität des Lungenvolumens.
  • Yoga senkt das Stresslevel und hilft gegen Schlaflosigkeit und Unruhe
  • Yoga ist Balsam für Körper und Seele, anstrengend und erholsam zugleich.
  • Yoga ist eine Quelle der Kraft und eine glückliche Auszeit.
  • Yoga ist ein optimaler Ausgleich zum Alltag.
  • Yoga ist Entspannung und Auftanken von Energie.
  • Yoga tut einfach gut.